+/_schauen / Klasse Schäfer im Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten
23. Januar, 18:30 - 16. Februar, 17:00
Vernissage & Performances 23.01.2025 | 18:30 Uhr
Laufzeit Fr | 24.01.2025 – 16.02.2025
Öffnungszeiten Dienstag – Samstag: 13 – 19 Uhr | Sonntag: 11 – 17 Uhr.
Ort Kunstpavillon Alter Botanischer Garten | Sophienstraße 7A | 80333 München
In der Ausstellung „+/_ schauen“ zeigen Studierende der Klasse Schäfer der Akademie der Bildenden Künste München Arbeiten, die sich mit der historischen und aktuellen Lage des Kunstpavillons und des Alten Botanischen Gartens beschäftigen.
Die Arbeiten der Künstler*innen behandeln unterschiedliche Aspekte und Dynamiken, die diesen Raum gestalten und in ihn eingreifen: Er wird gefilmt von Kameras, gelenkt von Polizei und Taskforce, belebt von Menschen, beschrieben in öffentlichen Medien. Die Ausstellung ist Anlass zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Themen wie Obdachlosigkeit, Konsum, Wohnungsnot und Überwachung – dem (Weg)schauen von der Herstellung von Unterschieden, die sich auch räumlich manifestieren. Die Frage, was ein öffentlicher Park ist und für wen er nutzbar sein soll, drängt sich hier immer wieder in den Vordergrund.
Der Alte Botanische Garten ist umringt von geschichtsträchtigen Bauten wie dem Justizpalast, dem Bayerischen Landesamt für Steuern, gebaut vom NS-Regime und dem Königsplatz. Mitten im Park stehen der Kunstpavillon und das Parkcafé. Beides auch Bauten der Nazizeit. (An)schauen – die zentrale Lage des Alten Botanischen Gartens im Hauptbahnhofsviertel, welches in den letzten Jahren einen starken Wandel durchgemacht hat, beeinflusst ihn mit. Medien berichten von einem Raum, geprägt von Gewalt und Konsum. In seinem Rücken befinden sich die Lenbachgärten, eine der teuersten Wohnsiedlungen der teuersten Stadt Deutschlands.
Sind das alles Parallelwelten oder reagieren sie aufeinander, sind sie vielleicht sogar füreinander verantwortlich? Polizei und Taskforce reagieren, mit Biergärten, Überwachung, Skateparks, Entbuschung oder Personenkontrollen. In anderen Städten Deutschlands sehen Reaktionen anders aus.
(Rein)schauen in Hamburg: Housing First, in München: Ausnüchterungszellen; in u. A. Berlin: Konsumräume, in München: Drogenverbot; in Hamburg: Niedrigschwelliger Zugang zu Postadressen, Verwahrgeldkonten und Aufenthaltsräumen, in München: Polizeirazzien – (Durch)schauen. München agiert, München reagiert.
Künstler*innen
Charlotte Jaensch, Elea Nahra, Elsa Oberndörffer, Fabian Dittmer, Ilion, Katharina Hansel, Laura Jungfer, Lilian Suchetet, Miriam Ensslen, Paul Neuberger, Robert Haak, Saina Mokhtar Baekhtiyar, Sophie Kolar, Tamara Reith, Thomas Hedwig-Maria Beschorner, Veronika Gebhard, Zsuzsánna Barabás