Angela Sauermann
Wo bin ich? Wo möchte ich sein? Wie will ich leben? Und wer sind die anderen?
Wenn ich performe, fotografiere, filme, zeichne oder etwas baue, spielen diese Fragen immer eine Rolle. Meine künstlerische Arbeit ist meist ein Dialog mit mir und meinem direkten Umfeld. Ich möchte die Welt begreifen, mein Dasein ergründen und Fragen stellen. Oft sind es von mir ausgewählte Orte, an denen sich diese Auseinandersetzung abspielt, sich Antworten und Inspirationen finden lassen.
In meinen Bildern sowie in meinen Bewegungen suche ich Ausdrucksformen, die meine Wahrnehmung in neue Richtungen erweitern. Ich suche nach Möglichkeiten, anders als gewohnt zu handeln. Situationen, in denen ich an meine Grenzen stoße, bringen einen kreativen Prozess in Gang.
Während frühere Arbeiten vor allem den inneren Dialog zwischen mir und meiner Umwelt aufzeichnen, greifen aktuelle Arbeiten auch gesellschaftliche Themen auf und öffnen den Dialog nach außen. Performative Handlungen im öffentlichen Raum dienen mir als Medium, um aus meinem eigenen Kosmos herauszutreten und durch ungewöhnliches/alltagsfremdes Handeln Irritationen herbeizuführen, die wiederum Begegnung schaffen. Mit meinem Körper, meiner Stimme versuche ich meine Umwelt zu begreifen und spielerisch mit ihr zu interagieren. Neben der Ausformulierung eigener Ideen, sehe ich das Vermitteln von Kunst und künstlerischen Arbeitsweisen als Teil meiner Arbeit als Künstlerin.
Alltägliches Handeln versus Irritation, Beziehungen (Subjekt-Objekt, Mensch-Mensch), Mutterschaft, Innen-Außen, Dialog, Versenkung
Performance, Video, Fotografie, Zeichnung, Druck
nur kurz
für einen moment
a n h a l t e n
inne halten
innen halten, was innen ist
und draußen lassen, was draußen ist.
inne halten.
nur einen moment
aufhören zu tun
und spüren
was inne ist.
halt.
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inne halten_innen außen.
Eine Live-Performance in der AkademieGalerie der AdBK München im Rahmen der
Ausstellung „Stapelungen“ von mir+nots. Mai 2023.
AkademieGalerie. U-Bahn Zwischengeschoss. Ein Zwischenort. Zwischen alltäglichem Menschentrubel und Verweilen im Raum. Ich möchte mich bewegen. Frei bewegen. Die Welt begreifen, sie umfassen, sie anfassen. Loslassen. Der Rhythmus lädt mich ein. In der Unterbrechung des alltäglichen Müssen liegt die Kraft des Spürens. Bin ich innen oder außen? Im Innen oder im Außen? Im Hier und jetzt. Inmitten.
Performance: Angela Sauermann, Kamera: Edward Beierle, Schnitt: Angela Sauermann