Prof. Schirin Kretschmann

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Allerbeste Aussichten II, PEAC Museum, Freiburg

Eröffnung: 27.11.22

Ich bin auf einem Berg auf 2.600 Metern über dem Meeresspiegel geboren und aufgewachsen, und habe Tag für Tag mit mehr als neun Millionen Menschen gelebt. In Bogotá sind wir es gewohnt, den Tag um fünf Uhr morgens zu beginnen. Wir wissen, dass es mehr als zwei Stunden dauern kann, die Stadt zu durchqueren und selten sind wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause.

Die Landschaft verändert sich.

Heute lebe ich nicht auf einem Berg, sondern von ihnen umgeben. Die Landschaft ist eine andere, die Entfernungen sind andere. Ich messe sie nicht mehr in Kilometern, sondern in Tagen. Tage, die ich nicht vergesse und die ich zum Kern meiner künstlerischen Praxis mache.

Gestern dachte ich an die Orte, die eine verstorbene Freundin nie gesehen hatte, und schrieb sie auf gelbe Zettel. Unzählige gelbe Zettel. Ich frage mich, ob ich morgen Kinder haben werde. Leben geben heißt Zeit geben. Ich denke über die Berge und das Meer nach, wie wir heute ihre Größe nicht verstehen können.

Alle Notizen zu der Differenz von Erinnerung und Gegenwart begleiten meine freien Malereien, meine konzeptuellen grafischen Werkreihen, Installationen und Performances. In allen Arbeiten durchdringen sich das Erleben von Zeit, Zugehörigkeit und Selbstverortung mit der Erfahrung von Schreib- und Materialprozessen.

Ich möchte den Ozean an eine Wand bringen.

Ich möchte mich wie zu Hause fühlen.

In all meinen Arbeiten durchdringen sich das Erleben von Zeit, Zugehörigkeit und Selbstverortung mit der Erfahrung von Schreib und Materialprozessen.

Malerei, Installation, Performance

Es geht um eine persönliche Anekdote. Ich habe eine starke Verbindung zum Wasser und zu dem, was ich bin, wenn ich schwimme. In dieser Arbeit wird die Erinnerung in Farbe übersetzt.

… meine Kindheit, genauer gesagt auf eine Zeit, in der ich wegen einer offenen Wunde an meinen Füßen mit Socken schwimmen musste.